Montessori-Schule wächst weiter – Erlebnispädagogisches Zentrum und Fachoberschule im zweiten Jahr

MITWITZ(mul) „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ ist die Devise der Montessori-Schule Mitwitz. Um die Schüler stark fürs Leben zu machen, setzt die Schule nicht nur auf pädagogische Qualität, sondern vermittelt den Jugendlichen auch Kompetenzen für die Bewältigung des Alltags. Darum bauen Schüler der siebten Klassen zurzeit zusammen mit den Pädagogen ein Erlebnispädagogisches Zentrum am Ortsrand von Mitwitz auf. Gemeinsam packen sie an, um ein altes Haus zu renovieren, und im Frühjahr soll ein großer Garten zur Selbstversorgung angelegt werden. Die praktische Arbeit im Wechsel mit dem Lernstoff ist genau das Richtige für Jugendliche in der Pubertät. Sie lernen fürs Leben.
Dieses Konzept überzeugt immer mehr Eltern, wie die erfreuliche Bilanz bei der Mitgliederversammlung des Montessori-Fördervereins Kronach und Umgebung, zeigte. Die Schule ist wieder gewachsen: auf 327 Schüler, davon 100 in der Grundschule und 203 in der Sekundarstufe in Mitwitz sowie 24 in der Montessori-Fachoberschule (MOS)ín Kronach, wie Oliver Salomon, Vorstand für Schulentwicklung, berichtete. Mit 66 Mitarbeitern ist sie inzwischen ein mittelständisches Unternehmen. Damit die Kinder und Jugendlichen aus den Landkreisen Kronach, Lichtenfels, Coburg, Kulmbach und Sonneberg morgens pünktlich zum Unterricht kommen, hat die Schule zwölf Buslinien eingerichtet. Mit dem Angebot der MOS sei der letzte Baustein zur Verwirklichung der Vision, die Kinder mit Montessori-Pädagogik bis zum Abitur zu begleiten, gesetzt worden, betonte Salomon.

Wie wichtig die Erziehung zu mündigen, selbstverantwortlichen Menschen mit Werten neben der Vermittlung von Bildung ist, betonte Gerhard Herrmann, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit. Herzensbildung mache immun gegen das immer mehr um sich greifende autoritäre Denken, das habe jüngst eine Studie der Universität Leipzig bestätigt. Die Notwendigkeit, gemeinsam daran zu arbeiten, bestätige die bedauerliche Nachricht, dass die rechtspopulistische AfD ausgerechnet den Vorsitz im Bildungsausschuss des Landtags erhalten werde.

Die Arbeit für das neue Erlebnispädagogische Zentrum im Rahmen des Erdkinderplans stellte Barbara Daumann, im Vorstand für das Schulhaus zuständig, vor. Der ganzheitliche Ansatz der Montessori-Pädagogik zeigt sich auch in der Zertifizierung als Kneipp-Schule und der Gesundheitsbildung, wie Evelyn Heil, Vorstand für Ökologie, erläuterte. Außerdem wird für 300 Schüler und die Lehrer täglich ein frisches vollwertiges Essen gekocht. Die Küche, für die eigens neue Mitarbeiter eingestellt wurden, ist so beliebt, dass sie auch die benachbarten Grundschüler der Regelschule nutzen.
Wie das „Unternehmen Montessori-Schule“ finanziert wird, erläuterte Finanz-Vorstand Gerhard Goller.
Dankbarer Beifall galt zum Schluss nicht nur den ehrenamtlichen Vorständen, sondern auch dem Pädagogen-Team unter Leitung von Direktor Mathias Schmitt und Geschäftsführerin Gudrun Jersch-Bittermann. Einig sind sich alle in der Hoffnung auf den ersten erfolgreichen Fachabitur-Jahrgang.