UNSERE NATURLERNGRUPPEN

Wir starteten mit den ersten beiden Naturlerngruppen ins Schuljahr 2019/2020!

Unser Konzept der Naturlerngruppen beruft sich auf die neuesten Entwicklungen im pädagogischen Bereich: Seit mehreren Jahren nimmt in Deutschland die Anzahl an Waldkindergärten und Kindergärten, die den Großteil des Tages in der Natur verbringen, zu.

Besonders die Montessori-Pädagogik bietet das Fundament für ein Lernen in der Natur.

Ein lernen in der Natur initiiert:

  • ein Lernen im Wechsel von Primär-Erfahrungen in der Natur und Vorbereitungs- sowie
  • Auswertungsphasen anhand von Forschungsgegenständen (3D Lernen)
  • ganzheitliches Lernen- Lernen fürs Leben
  • forschendes Lernen
  • die Chance, der Tätigkeit in höchster Konzentration („Polarisation“) durch angebotene Ruheräume in der Natur
  • Stärkung der Lerngruppengemeinschaft
  • grundsätzlich differenzierte Lernsituationen

Gedanken von Maria Montessori

Die Natur ist nach Maria Montessori der ideale Lernort, der weitgehend bietet, was das Kind benötigt. Während es wächst, erweitert es seinen Aktionsradius mehr und mehr und verlässt den Innenraum zu Gunsten der Außenräume. Jugendlichen wünscht Maria Montessori das Erlebnis von Selbständigkeit und Selbstversorgung in Gemeinschaft, Grundschulkindern wünscht sie die Erfahrung von körperlicher Arbeit und Anstrengung und damit das Erleben von eigener Stärke und Selbstwirksamkeit – Maria Montessori möchte dem Kind „die Welt selbst bieten“:
„Wenn das Kind hinausgeht, bietet sich ihm die Welt selbst dar. Veranlassen wir das Kind hinauszugehen, zeigen wir ihm die Dinge in ihrer Wirklichkeit, anstatt Gegenstände anzufertigen, die Begriffe darstellen, und sie in einen Schrank einzuschließen.“ (Montessori, Maria: Von der Kindheit zur Jugend, Freiburg 1979)
Und sie fügt weiterhin an: „Mit einem Wort, das Hinausgehen (la sortie) ist ein neuer Schlüssel zur Intensivierung der Bildung, die gewöhnlich in der Schule vermittelt wird. Keine Beschreibung, kein Bild irgendeines Buches können das wirkliche Sehen der Bäume in einem Wald mit dem ganzen Leben, das sich um sie herum abspielt, ersetzen. […] Der Wald, den man sieht, offenbart, dass es darin nicht nur Bäume gibt, sondern eine Gesamtheit von Lebewesen. […] Die Myriaden von Lebewesen rings um diese Bäume und diese Majestät und Mannigfaltigkeit sind Dinge, die man aufsuchen muss und die niemand mit in die Schule bringen kann.“ (Montessori, Maria: Von der Kindheit zur Jugend, Freiburg 1979)
Der Aufenthalt in der Natur wird zu einem täglichen Bestandteil schulischen Lernens, der Außenraum wird nicht mehr als Ausnahme sondern als konstitutives Element des Schulalltages erlebt. Dabei wird der Unterricht im Lerngruppenzimmer nicht etwa zugunsten eines ausschließlichen Aufenthaltes in der Natur ersetzt, sondern durch ein Lernen in der Natur im Rahmen des ganztägigen Schulkonzepts ergänzt.

Zusammengefasst: Was bietet eine Naturlerngruppe meinem Kind konkret?

1. 3D Lernen: Ihr Kind bearbeitet die Lerninhalte des Lehrplans, wie z.B. Phantasiegeschichten schreiben, Aufsätze anfertigen direkt vor Ort, da die angebotenen Themeninhalte von uns speziell auf die uns umgebene Natur zugeschnitten werden und sich so der Lernende als Teil seiner Geschichte fühlen kann, weil er sich bei der Produktion selbst direkt im Handlungsfeld dieser befindet.

2. Ganzheitliches Lernen: Die SchülerInnen unserer Naturlerngruppen haben die Möglichkeit, selbstständig Lernmaterialien aus Naturprodukten herzustellen. Sie können neben Schwungübungen im Sand, das Perlenmaterial als Holzstückkette selbst anfertigen, Mengen durch Steine kennzeichnen und vieles mehr, denn das Angebot der uns umgebenden Natur ist groß und bietet für jeden Lehrplaninhalt genug Beispielmaterial. Der Vorteil im Umgang mit Naturmaterialien liegt darin, dass beim Schüler neben dem Sehen,Sprechen und Hören, auch das Fühlen und das Riechen angesprochen werden, wodurch eine intensivere Wahrnehmung des Materials im Gehirn des Schülers angestoßen wird.

3. Entschleunigung: Es muss unsere Aufgabe sein, neben der Digitalisierung, die unser Leben spürbar hektischer macht (Jeder ist überall erreichbar!), da wir uns ständig in der Konfrontation mit den Neuen Medien befinden, für unsere SchülerInnen Schonräume zu schaffen, innerhalb dieser sie sich in Ruhe entwickeln können. Natürlich wird daneben den SchülerInnen ein verantwortungsvoller Umgang mit den Neuen Medien vermittelt

4. Erkennen des Mehrwerts der Natur: Die SchülerInnen nehmen die Natur mit ihren immensen Möglichkeiten, die sie Ihnen eröffnet, intensiver wahr. Sie lernen den Mehrwert der Natur schätzen und erkennen, dass dieser besondere Raum auch eines besonderen Schutzes bedarf. Ist es nicht in Zeiten der Fridays for future Demonstrationen wichtig, die Schüler bezüglich der Einzigartigkeit unserer uns umgebenden Natur zu sensibilisieren, um sie so zu einem umweltfreundlichen Denken zu erziehen. Denn nur so kann es uns gelingen, unsere Erde, unsere Natur, gemeinsam für die Zukunft fit zu machen.