Mit Bildungssystemen, Ernährung und vielen weiteren Themen haben sich die Montessori-Schüler auseinandergesetzt

MITWITZ „We don’t need no education…“ Die Anti-Erziehungshymne der Band Pink Floyd hallt durch die Aula der Montessori-Schule Mitwitz. Was nach Aufstand der Schüler klingt, entpuppt sich jedoch als deren besondere Leistung. Mit internationalen Schulsystemen hat sich Valea Huppmann bei ihrer großen Montessori-Arbeit auseinandergesetzt. Vor rund 130 Zuhörern präsentiert sie ihr Projekt.

„Immer mehr Jugendliche verlieren die Lust an der Schule“, hat Valea Huppmann festgestellt. Um herauszufinden, warum das so ist, hat sie Jugendliche aus den USA, Kanada, England, Polen und Tschechien nach ihren Schulerfahrungen befragt. So unterschiedlich die Bildungssysteme sind, übereinstimmend beklagen die sich über Leistungsdruck, wünschen sich die Abschaffung von Noten und, dass Hausaufgaben und Lernen in der Unterrichtszeit möglich sein sollten. Individuelle Studienpläne und mehr Persönlichkeitsbildung sind die Wünsche der Jugendlichen. „We need education – aber richtig“, betont Valea Huppmann daher. An der Montessori-Schule seien viele dieser Forderungen bereits Wirklichkeit, so dass sie sich hier gut aufgehoben fühle.
Mit der großen Arbeit beweisen die Montessori-Schüler alljährlich die Fähigkeit, ein Thema ihrer Wahl selbstständig zu bearbeiten, erklärt Mittelstufen-Leiter Michael Kolb. Dazu gehört es nicht nur, das Thema gut aufzubereiten, sondern auch, es vor Publikum ansprechend zu präsentieren.

So unterschiedlich wie die Persönlichkeiten der Schüler, so vielfältig sind denn auch die Themen ihrer Arbeiten. Mit ihrem Vortrag über „Lampenfieber“ hat Nina Schinke dabei sicher so manchem aus dem Herzen gesprochen. Für die Demonstration von Techniken zur Bewältigung des Lampenfiebers darf ihr Vater assistieren. In die fantastische Welt des „Luziden Träumens“ entführt Rebecca Dörnhöfer, und Johanna Erbse hat sich mit „Depressionen“ und ihren Ursachen auseinandergesetzt.
Welche Vorteile „Veganes Leben“ nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für Tiere und die Umwelt bieten, erläutert Lina Fischer. So mancher im Publikum mag sich angesichts der Zahl von 945 Hühnern, 37 Enten, 46 Puten, 46 Schweinen, Zwölf Gänsen, vier Rindern und vier Schafen, die ein durchschnittlicher Deutscher in seinem Leben verzehrt, überlegen, ob sie mit ihrem Appell zu bewussterem Konsum nicht Recht haben könnte.
Mit den Ursachen für „Frühgeburten“ hat sich Eva Wollmerstedt beschäftigt und worauf es bei „Lebensmitteluntersuchungen“ ankommt, schildert Silvia Schneider. Als Fan der „Polizei“ erklärt Kai Rehlein deren Aufgaben, während Lukas Gehring und Vincent Götz ihre Hobbys „Skifahren“ und „Tauchen“ vorstellen. Mit „Psychischen Störungen“ von ADHS bis Demenz hat sich Emma Pühn auseinandergesetzt, während Pascal Wich die Möglichkeiten und Gefahren „Sozialer Netzwerke“ beleuchtet.

Herzlicher Beifall belohnt die Schüler für die ansprechenden Vorträge. „Ich lerne immer wieder etwas Neues dabei“, spricht Michael Kolb sicher auch so manchem Zuhörer aus dem Herzen. Blumen gibt’s für das Küchenteam unter Regie von Freya Schneider, die den festlichen Abend mit einem köstlichen Menü krönen. (mul)

Mit einer Ziegelmauer symbolisiert Valea Huppmann in Anspielung auf den Song „Another brick in the wall“ den Wunsch der Schüler nach individueller Schulbildung.

Bei der Präsentation ihrer Montessori-Arbeit über „Lampenfieber“ assistiert Nina Schinke ihr Vater.