Einige waren aufgeregt, andere litten unter der Hitze, manche wirkten eher cool und gelassen. Acht Schülerinnen und Schüler der Mitwitzer Montessori-Schule präsentierten ihre „Große Montessori-Arbeit“ und dies zum ersten Mal schon in der achten Jahrgangsstufe. Die Themen waren vielfältig und reichten von Sport und Musik über Tier- und Umweltschutz bis hin zu speziellen Krankheiten und sogar Teddybären.

„Die große Montessori-Arbeit bildet einen elementaren Baustein unserer Pädagogik. Die Jugendlichen wählen selbst ein Thema, welches sie wissenschaftlich aufarbeiten, in der Regel einen theoretischen und einen praktischen Teil. Hierbei sind Einfallsreichtum und individuelle Interessen gefragt. Diese Arbeit ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch ein Höhepunkt in der Schullaufbahn.“ Nicht nur die Familien der Schülerinnen und Schüler saßen mit klopfendem Herzen in der Aula, auch die Lehrer fühlten mit.

Mit Tier- und Umweltschutz, Sport und Musik wurden vier klassische Themengebiete abgedeckt. Alisha Demetrio dagegen widmete sich dem „Hypoplastischem Linksherz-Syndrom“, keine einfache Kost also. Dieses Syndrom beschreibt einen Herzfehler, bei dem einzelne oder auch mehrere Strukturen des linken Herzens zu klein ausgebildet sind. Die Folge davon sei, dass diese Kammer nicht, oder nur teilweise zur Versorgung des Körperkreislaufs beitragen könne. Auf die Frage, welche Beweggründe sie gerade zu diesem Thema bewegt hätten, meinte sie: „Bei uns in der Familie ist jemand daran erkrankt. Das brachte mich darauf, mich näher damit zu beschäftigen. Ich wollte einfach wissen, wie so etwas entsteht, wie man es behandeln kann und wie die Prognose für eine Gesundung ist.“ Speziell auch ihr Ansatz der so genannten „Norwood-Operation, also ein dreistufiges Operationsverfahren, welches typischer Weise bei Kindern angewendet wird.

Mit einem ganz anderen Thema dagegen war Lara Bauer vor ihre Zuhörer getreten. „Ich war mit meiner Familie einmal im Steiff-Museum in Giengen an der Brenz. Danach bekam ich noch ein Buch über Margarete Steiff und diese Frau hat mich echt beeindruckt. Ihre körperliche Einschränkung hinderte sie nicht daran, erfolgreich zu sein und so viele Kinder glücklich zu machen.“ Lara Bauer ging in ihrem Vortrag auch auf die Entstehung und die Produktion von Plüschtieren und auf ihre Besonderheiten ein.

Aktuelle Themen hatten Elaisa Arnoldt (Wälder unserer Erde), Jolien Arnoldt (PETA) und Niklas Kraus (Pandas) gewählt. Sie widmeten sich dem Tier-, Pflanzen- und Umweltschutz. So stellte Elaise zum Beispiel den unschätzbaren Wert des Waldes in den Mittelpunkt. Unter dem Motto: „Was ein Baum so alles kann“, zählte sie unter anderem seine Eigenschaft als Rückzugsort, Nahrungsquelle, Wertstofflieferant und CO2-Speicher auf. Auch schützen und schonen der noch vorhandenen Waldbestände lagen ihr sehr am Herzen.

Dem Tierschutz widmete sich Jolien Arnoldt. Ihr Kernthema war die Tierschutzorganisation PETA und wofür sie genau steht. Das Zitat gleich zu Beginn machte deutlich, in welche Richtung es gehen würde, da viele ihre Mitschüler diese Organisation noch gar nicht auf dem Schirm hatten. „Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgend einer Form ausbeuten.“ Anschauliche Beispiele wie Massentierhaltung oder der unsäglich traurige Trick, um bei Kühen die Milchproduktion anzuregen, oder auch Bilder im Kopf von vergasten und geschredderten Küken schockierten erst einmal. Sie riet, auf Kosmetik, die auf Tierversuchen basiere, zu verzichten, kein Fleisch oder tierische Produkte zu essen, keinen Pelz am Körper und Tierhäute in Form von Taschen zu tragen und sich vor allen Dingen und nach reiflicher Überlegung lieber ein Tier aus dem Tierheim zu holen, anstatt vom Züchter. „Wir dürfen nicht wegschauen, sondern müssen handeln,“ so ihr eindringlicher Appell.

Auf dieser Schiene bewegte sich auch Niklas Kraus, der sich den Pandas widmete. Auch die seien vom Aussterben bedroht, oder stünden zumindest schon mal auf der roten Liste. Er sprach aber auch über die Heimat dieser Tiere, ihre Lebensweise, die Fortpflanzung und Ernährung und über ihre natürlichen Feinde. „Ich liebe Pandas“ begründet er seine Themenwahl. „Zu ihrem Erhalt würde ich auch Geld spenden, denn jeder kann ja etwas für den Tierschutz tun.“

Lucia Neefs-Steffens spielt selbst seit etwa sieben Jahren Schach und das in einem Club. Sie sprach über die Geschichte und Entstehung ihres Lieblingshobbies und natürlich auch über „modernes, also elektronisches Schach am PC.“ Ein Teil ihres Vortrags drehte sich um bekannte Eröffnungsvarianten und um den aktuellen Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen. Mit einem Streifzug durch die Historie rundete sie das Thema ab.

„Die Geige ist ein musikalisches Streichholz.“ Das behauptete nicht nur Larissa Sterzer, sondern das Zitat selbst ordne man Robert Lembke zu. Ihr Vortrag enthielt nicht nur eine Kostprobe ihres Könnens, sondern auch historische Eckpfeiler der Entstehung und des Aufbaus von Violine und Bogen. Als bekannteste Geiger nannte sie den Teufelsgeiger Paganini, Helmut Zacharias, Anne-Sophie Mutter, David Garrett und Lindsey Stirling.

Als bekennenden Bayernfan dagegen outete sich Kevin Müller, der sich dem „Deutschen Fußball“ gewidmet hatte. Beeindruckend nicht nur sein Wissen über die Eigenheiten der einzelnen Ligen, sondern auch über Ausrüstung und Trikothistorie. Er zählte WM- und EM-Titel auf, aber auch die größten Siege oder Niederlagen der Nationalmannschaft. Für ihn die schönsten Fußballstadien seien die Allianz-Arena in München, der Signal-Iduna-Park in Dortmund, das Volksparkstadion in Hamburg und das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg.